Wien, Wien nur Du allein ...

Die Wiener Bälle
Der Naschmarkt
Das Wiener Beisl


Die Wiener Ballsaison bietet über 2.000 Stunden Tanzvergnügen.

Jedes Jahr macht der Ball der Wiener Rauchfangkehrer den Auftakt in die Ballsaison. Wer sich über diesen Ball wundert: In Wien ist es ganz normal, dass beinahe jede Berufsgruppe ihren eigenen Ball hat. Das reicht vom Zuckerbäckerball bis zum Ball der Gewichtheber.

In der Wiener Hofburg finden besonders viele Bälle statt. Diese Traditionsbälle folgen einem festlichen Zeremoniell. Die Damen erscheinen im langen Abendkleid, die Herren tragen Smoking oder Frack. Junge Damen in weißen Kleidern und junge Herren eröffnen den Ball mit einer Polonaise, erst nach den Worten „Alles Walzer“ dürfen alle Besucher:innen aufs Tanzparkett. Weitere Showacts und Einlagen strukturieren die Nacht. Dazu gehört die beliebte „Fledermaus“-Quadrille von Johann Strauss. Diese wird vom Publikum unter Anleitung von Tanzlehrer:innen ausgeführt und endet zur Belustigung aller in einem heillosen Durcheinander.

Wir bitten zum Tanz!

Jägerball erscheinen die Gäste in Festtracht in der Hofburg. Als besonders stimmungsvoll gilt der Kaffeesiederball. Längst legendär ist der Opernball in der Wiener Staatsoper. An diesem Tag gibt es die einzigartige Gelegenheit, das berühmte Opernhaus an der Ringstraße nicht nur von den Zuschauerrängen aus zu sehen, sondern es inmitten vieler Stars aus der Musikwelt sozusagen "backstage" zu erleben. Mit seinen prominenten Gästen von Künstler:innen bis zum Bundespräsidenten wird der Opernball sogar live im Fernsehen übertragen.

Wiener Philharmoniker laden zu ihrem Ball in den Wiener Musikverein. An den Instrumenten sind die Musiker:innen des weltberühmten Orchesters bei dieser Veranstaltung allerdings nur bei der Eröffnung zu finden. Schließlich wollen auch die Wiener Philharmoniker einmal das Tanzbein schwingen. Ebenfalls in den beeindruckenden Räumlichkeiten des Musikvereins: der Ball der Industrie und Technik.

Beim Blumenball der Wiener Stadtgärten verwandelt sich das Wiener Rathaus in ein riesiges Blumenmeer. Zuvor haben Gäste auch schon bei der Silvestergala die Möglichkeit im Rathaus das Tanzbein zu schwingen.

Alles hat ein Ende ...

Auch das Ballende folgt einem traditionellen Ritual: Das Licht im Ballsaal wird gedimmt, die Kapelle stimmt zum Kehraus einen langsamen Walzer an. Rauschende Ballnächte klingen in Wien beim Würstelstand oder bei einem Gulasch im Kaffeehaus aus.


Der Naschmarkt

Der bekannteste Markt in Wien sorgt mit rund 120 Marktständen und Lokalen für ein buntes kulinarisches Angebot von Wienerisch bis Indisch, von Vietnamesisch bis Italienisch. Der Naschmarkt hat sich zum Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. Der Flohmarkt am Samstag ist bereits Kult. Auf dem Naschmarkt kauft vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang ein bunt gemischtes Publikum Obst, Gemüse oder diverse Köstlichkeiten aus allen Ländern ein. In den mehr als 120 Marktständen finden auch immer mehr Szenelokale ihr Quartier.

Kulinarisches am Naschmarkt
in Wien Das Do-An und Naschmarkt Deli waren gastronomische Pioniere. Sie haben es geschafft, den Naschmarkt auch für ein junges, urbanes Publikum interessant zu machen. Hier sorgen am Wochenende auch DJs für Unterhaltung. Seither wurden zahlreiche alte Marktstände durch moderne Architektur zu beliebten Treffpunkten.

Das Tewa am Naschmarkt bietet biologische Küche, im Neni werden israelisch-orientalische Spezialitäten von Shakshuka (Eier mit Gemüse) bis Taboulleh (libanesischer Salat) serviert, während im Orient & Occident die Frauen der Besitzer türkische Hausmannskost kochen. Fischliebhaber kommen im Umar auf ihre Kosten. Für viele gilt das Restaurant als das beste Fischlokal Wiens.

Neben all den facettenreichen Marktständen ist ein Besuch bei "Kim kocht. Shop und Studio" empfehlenswert. Hier verkauft Haubenköchin Sohyi Kim, die im 9. Bezirk ihr Restaurant "Kim kocht" betreibt, selbst gemachte Chutneys, Saucen, Suppen, Dressings sowie Gewürze und Kräuter.

Aber auch in der nahen Umgebung des Naschmarkts eröffneten viele weitere Lokale. An der rechten Wienzeile, gleich gegenüber vom Naschmarkt, liegt das Café Amacord. Hervorragende Wiener Küche in gemütlichem Ambiente steht hier am Programm. Auf der gegenüberliegenden Seite, an der linken Wienzeile, ist das Café Drechsler beheimatet. Das von Stardesigner Terence Conran gestaltete Lokal hat beinahe rund um die Uhr geöffnet und gilt als moderne Variante des typischen Wiener Kaffeehauses. In der Früh treffen hier Nachtschwärmer auf das Verkaufspersonal vom Naschmarkt, das hier vor Arbeitsbeginn noch oft einen schnellen Kaffee trinkt.

Vor allem samstags herrscht am Naschmarkt ein reges Treiben, auch wegen des wöchentlichen Flohmarkts. Selbst wenn man nichts kaufen will, ist das bunte Treiben sehenswert. Besonders angenehm ist es, am Naschmarkt im Sommer draußen zu sitzen, zu essen und zu trinken und dem geschäftigen Treiben zuzuschauen.

Naschmarkt
6., Wienzeile
zwischen Karlsplatz und Kettenbrückengasse
U4: Station Kettenbrückengasse
U1, U2, U4: Station Karlsplatz
www.naschmarkt.eu


Das Wiener Beisl

Das Beisl ist ein typisches Wiener Esslokal. Bodenständig, gemütlich und gutbürgerlich behauptet es sich in einer boomenden Restaurantszene. Und bietet unverfälschte Wiener Küche.

Der Begriff Beisl stammt wahrscheinlich aus dem Jiddischen - und zwar von „bajiss“ (Haus). Das klassische Wiener Beisl hat eine geräumige Schank, wo Wein gekühlt und Bier gezapft wird, eine dunkel gestrichene Holzvertäfelung, einfache Tische und Sessel und ein gemischtes Publikum. In der Küche herrscht Tradition: Fritatten- und Grießnockerlsuppe, Schnitzel und Innereien, Gulasch und köstliche Mehlspeisen wie Palatschinken und Kaiserschmarren bestimmen die Speisekarte.

Das Steman in der Otto-Bauer-Gasse im 6. Bezirk ist so ein Prachtexemplar von Beisl. Es zelebriert die schmackhaften Traditionen der Wiener Küche und ist seit mehr als 100 Jahren ein Treffpunkt für alle Generationen. Eine ähnlich lange Geschichte mit schön erhaltener Patina in der Gaststube hat auch das Rebhuhn im 9. Bezirk, unweit des Sigmund Freud Museums. Es gehört zu den in Wien weit verbreiteten Eckbeisln, die sich am Zusammentreffen zweier Straßen befinden.

Mitten am Radetzkyplatz im 3. Bezirk ist das Gasthaus Wild beheimatet. Nach einer Revitalisierung erstrahlt dieses Beisl nun in dem Glanz vergangener Zeiten: Die Einrichtung ist größtenteils im Original erhalten. Ein wunderschönes Beisl ist auch das Gasthaus Zum Friedensrichter. Hier liegt der Küchenschwerpunkt auf Paniertem, das Schnitzel ist ein besonderer Tipp.

Die Wiener Küche rauf und runter betet das Ubl im 4. Bezirk in der Nähe des Naschmarkts. Seine Speisekarte offeriert Wiener Schnitzel, geröstete Leber, Beinfleisch und Blutwurst, das Lokal ist eines der authentischsten seiner Art. Nicht weit davon befindet sich das Gasthaus Wolf. Es ist ein Beisl, wie es im Buche steht, mit ausgezeichneter Wiener Küche und einer hübschen Schank im vorderen Bereich. Im Gastzimmer sorgen alte Resopaltische und eine grüne Vertäfelung für eine gemütliche Atmosphäre.

Mit dem Café Anzengruber ist es so eine Sache. Es heißt zwar Café, ist aber kein Kaffeehaus mit Kaffee und Kuchen, wie man sich das so vorstellt. Das Anzengruber ist vielmehr ein Beisl. Es öffnet erst um 16 Uhr und eigentlich trinkt man dort Bier. Für viele hat das Café Anzengruber, fest in kroatischer Hand, das beste Gulasch Wiens. Für das legendäre Anzengruber-Gulasch werden die Zwiebel langsam bei kleiner Hitze stundenlang angeröstet. Bis das Gulasch fertig ist, dauert es angeblich drei (!!!!) Tage. Das Schnitzel hat auch Kultstatus. Legendär sind auch die Abende, an denen Fußballspiele übertragen werden.

Das typische Wiener Beisl findet sich auch im feinen 1. Bezirk. Beim Czaak gibt es viel Wienerisches, was das Ambiente und das Essen betrifft. Authentische Wirtshausküche steht hier am Programm. Auch das Moderne hat im Wiener Beisl Platz: Das Skopik & Lohn liegt im trendigen Viertel beim Karmelitermarkt. Die klassische Holzeinrichtung wurde mit einer auffallenden, modernen Decken- und Wandgestaltung kombiniert, die Wiener Küche mit einem Hauch Frankreich vermischt. Das Glacis Beisl im MuseumsQuartier schafft bei Einrichtung und Küche den Spagat zwischen Modernität und der Tradition eines Wiener Beisls.